Wie alles begann

Im Sommer 2006 startete ich mein erstes Blog. Eigentlich war das eher ein Zufall als wirklich eine Idee mit System. Denn ein nicht wirklich webaffiner Bekannter wollte damals unbedingt was „im Netz machen“ und fragte mich um Rat. Ich riet ihm von einer eigenen Website ab. Denn die erfordert ja schließlich ein gewisses Grundverständnis vom Internetwesen, was er einfach nicht hatte. Also riet ich ihm zu einem Blog. Während wir telefonierten suchte und fand ich blogger.com und fing an rumzuprobieren.

Mein Gegenüber am Telefon forderte ich währenddessen auf, mir Schritt für Schritt durch die Anleitung zur Erstellung eines Blogs zu folgen, denn schließlich wollte ja er ein Blog und nicht ich. Doch während in Duisburg noch gestöhnt und geflucht wurde, wurde in Berlin bereits gejubelt und gepostet. Und eh ich mich versah, besaß ich ein Blog.

Da lag es nun, das Blog. Ungeplant, nur aus einem Zufall geboren. Die Frage „Was mache ich nun damit?“ beschäftigte mich tagelang. Und zu dieser Zeit begab es sich, dass eine der ersten Dauergroßveranstaltungen auf der Straße des 17. Juni aufgebaut wurde – die Fanmeile zur Fußball-WM in Deutschland 2006. Und zufällig kreuzte diese Fanmeile mit ihren Dixieklos, ihren grölend torkelnden Bierbecherhaltern und ihrem blödsinnigen Fußball meinen täglichen Radweg von und zur Arbeit. Muss ich mehr sagen? Hab ich ja schon, wie nachzulesen in den Sommermonaten 2006 …

Und nach der WM? Blog schließen? Nein, irgendwie hatte ich Spaß dran gefunden und machte weiter. Dem Motto „Life is a journey“ treu bleibend berichtete ich über Dinge und Begegnungen an meinem Wegesrand, die mir ausreichend erwähnenswert erschienen.

Diese Dinge und Begegnungen gibt es immer noch. Aber zwischenzeitlich wurde Twitter geboren. Und auch wenn ich mich anfangs heftig gegen die Teilnahme wehrte, auf 140 Zeichen lassen sich die spontanen Befindlichkeiten vom Wegesrand des Lebens nun mal einfacher und schneller unter die Leute bringen als sich erst hinzusetzen, einen ausreichend eloquenten und vor allem auch langen Text für das Blog zu verfassen. Mein Blog litt darunter. Ich auch. Doch Leben heißt Veränderung. Und so veränderte sich auch mein Blog.

Denn im März 2010 trat eine kleine neue Erdenbürgerin in mein Leben, die mich an meine Wurzeln erinnert hat. An das Handarbeiten. Einer kleinen süßen Patentochter muss die Patentante doch was stricken, dachte ich mir damals und holte die alten Nadeln aus dem Schrank. Fast wie Radfahren, verlernt man auch Stricken und Co nie, konnte ich feststellen. Aber das eine oder andere musste ich mir doch erst wieder anlesen. Und wo wurde ich fündig? Na, klar. In den unendlichen Weiten des weltweiten Web.

Lange vom Lifestyle geschmäht, ist Stricken, Häkeln und sonstiges Werkeln nun so populär wie nie. Crafting heißt der neue Trend. Und das Internet ist seine Plattform. Ohne Blogs und Twitter wäre ich nie auf die Ideen gekommen, die mich inzwischen fast tagtäglich handarbeiten („craften“ klingt irgendwie blöd!) lassen. Und um diese Ideen wiederum weiterzugeben, begann ich zunächst in meinem Life-is-a-journey-Blog auch vom Handarbeiten zu berichten. Aber irgendwie sind Handarbeiten und die virtuellen Randbemerkungen des Lebens doch zwei sehr verschiedene Dinge – meistens jedenfalls. Deswegen zog ich mit allen passenden Inhalten im Mai 2014 in mein eigenes Handarbeitsblog-Blog um: maschenverliebt.de, der Name war Programm.

Und wieder ein Jahr später hatte sich noch mal etwas verändert in meinem Leben: Ich stellte fest, dass ich meine geliebten Süßigkeiten viel besser und viel gesünder selbst herstellen kann. Ja, und so wurde „kuchen oder keks“ geboren. Ein Blog über das Selber machen, von leckeren Kakaokugeln, über sanfte Smoothies bis hin zu allerlei Maschenkram. Und nun, im nächsten Schritt, habe ich Kuchen oder Keks zum Namen meiner Agentur gemacht. Denn inzwischen bin ich selbstständig und biete mein Kommunikationswissen gewerblich an.

Viel Spaß beim Lesen, Nachkochen oder nachbacken! Und wer in Sachen Content eine Beratung braucht, mailt mir einfach.

Herzlichst, Ute

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